Welche Unternehmen 2011 von Skandalen erschüttert wurden

Sex-Orgien, verschleppte Insolvenzen, Bilanzfälschungen und Fehlbuchungen - auch 2011 sorgte die Unternehmenswelt für viele negative Schlagzeilen. Ein Blick auf die schwarzen Schafe.

Den wohl pikantesten Skandal lieferte der Düsseldorfer Versicherungskonzern Ergo. Im Frühjahr wurde bekannt, dass sich Vertreter der Hamburg-Mannheimer, die mittlerweile zu Ergo gehört, 2007 auf einer Lustreise mit Prostituierten vergnügt hatten. Ein schwerer PR-Gau, auch weil das Krisenmanagement des Konzerns versagte. Der für die Reise verantwortliche Manager nahm seinen Hut, Vorstandschef Torsten Oletzky installierte einen Chief Compliance Officer, um derlei Skandale zukünftig zu verhindern.Die Orgie fand in der Budapester Gellert-Therme (das Bild zeigt den normalen Badebetrieb) statt. Der Ergo-Konzern, der im Frühjahr mit einer großen Werbekampagne um das Vertrauen der Kunden warb, ließ 2011 kaum ein Fettnäpfchen aus. Mit geschätzt 70.000 falsch berechneten Riester-Verträgen, bei denen zu viel Geld abkassiert wurde, untermauerte Ergo seinen Ruf als Skandalnudel der Branche. Mittlerweile wurden die meisten Kunden entschädigt.


Ein kapitaler Buchungsfehler bei der Bad Bank der Hypo Real Estate bescherte Finanzminister Wolfgang Schäuble einen unerhofften Geldsegen von 55,5 Milliarden Euro - und dem Institut wochenlange Schlagzeilen ein. Personelle Konsequenzen gab es vorerst nicht. Allerdings litt das Image von PriceWaterhouseCoopers. Die renommierte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft war mit der Abschlussprüfung beauftragt. Das Unternehmen wies die Vorwürfe zurück. Die Wirtschaftsprüferkammer jedoch leitete ein berufsrechtliches Verfahren gegen die PwC-Abschlussprüfer ein. „Die Geschehnisse sind ein Super-Gau für die Wirtschaftsprüfer", sagte der Präsident der Wirtschaftsprüferkammer, Michael Gschrei.

Jahrelang jagte der Billigstromanbieter Teldafax der Konkurrenz mit Tiefpreisen die Kunden ab. Doch das Geschäftsmodell führte in die Pleite, im Sommer 2011 musste Teldafax Insolvenz anmelden. Etwa 750.000 Gläubiger warten noch auf ihr Geld. Die meisten wurden um ihre Vorauszahlungen für Stromlieferungen geprellt. Der Gesamtschaden liegt bei rund 500 Millionen Euro.Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen ging auf Distanz zu seinem Trikotsponsor und löste den Vertrag auf. Zuvor hatte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler mit dem Slogan „Wechseln is' n Klax. Mit Teldafax“ geworben.

Im März wurde Japan von Erdbeben und Tsunami erschüttert. Im Reaktor des Energiekonzerns Tepco in Fukushima kam es zum Super-Gau, große Mengen Radioaktivität wurden freigesetzt. Später wurde bekannt, dass Tepco etliche Hinweise auf Sicherheitsmängel verschleiert hatte. Wegen Erdbebenschäden und Sicherheitstests wurden zwischenzeitlich 44 der 54 Reaktoren in Japan vom Netz genommen.Um die japanische Unternehmensführung scheint es schlecht bestellt. Seit Wochen beschäftigt nun auch noch der Bilanzskandal beim Kamerahersteller Olympus die Öffentlichkeit. Vorstandschef Michael C. Woodford wurde nach nur sechs Monaten im Amt gefeuert – angeblich, weil sein Management-Stil nicht den Wünschen des Direktoriums entsprach. Tatsächlich war es aber wohl so, dass Woodford die gängige Verschleierungstaktik in den Bilanzen nicht decken wollte. Der Konzern hatte Verluste von 134,8 Milliarden Yen (1,3 Milliarden Euro) vertuscht.

Im Juli wurde die englische Zeitung „News oft the World“ von Medienunternehmer Rupert Murdoch (News Corporation) nach 168 Jahren eingestellt. Zuvor war bekannt geworden, dass Reporter des Boulevardblattes die Telefone von mehr als 6000 Personen – darunter zahlreiche Prominente – abgehört hatten. Verlagschefin Rebekah Brooks musste ihren Hut nehmen. Selbst der britische Premier David Cameron geriet massiv unter Druck. Denn der ehemalige Chefredakteur der „News of the World“, Andy Coulson (Bild), war sein Berater. Nach seiner Zeit beim Revolverblatt arbeitete Coulson als Kommunikationschef der Konservativen. Im Januar 2011 trat er wegen des öffentlichen Drucks vom Amt als Camerons Berater zurück.

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